Rudi Krautilik wird 70 Jahre alt

Foto: Arnold(OVZ)

Als Rudi Krautilik 1975 nach Engelskirchen kam, hatte er mit Karneval nichts am Hut. 15 Jahre später wurde der gebürtige Österreicher zum Vorsitzenden der KG Närrische Oberberger gewählt. Ein Amt, das der Unternehmer bis zum Jahr 2013 mit sehr viel Liebe und Enthusiasmus ausübte, ehe Armin Gries sein Nachfolger wurde.

Heute wird Krautilik 70 Jahre alt. Als inzwischen waschechter Jeck feiert er mit seinen Freunden der Karnevalsgesellschaft und seinen Looper Tennisfreunden.

In seiner Heimat Graz saß Krautilik mit dem späteren Filmschauspieler und kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger auf der Schulbank. „Ich bin vier Wochen jünger als der Arni. Er wohnte damals in Thal, während wir in Gösting lebten“, erinnert sich der Jubilar. Auch nach der Schulzeit kreuzten sich die Wege der beiden noch einmal. „Wir haben gemeinsam beim Panzerbataillon 4 in Graz gedient. Doch schon damals hat der Arnold von der Armee viel Zeit für sein Training bekommen“, erinnert sich Krautilik. Nach der Militärzeit haben sich die Grazer aus den Augen verloren.

Rudi Krautilik machte bei der Firma Pfaff eine Ausbildung zum Nähmaschinenmechaniker. Danach war er in Neapel, Zürich und München beruflich unterwegs. Als im Jahr 1975 in Engelskirchen die Textilfirma Pilar zum Verkauf stand, übernahm Krautilik das Unternehmen und zog ins Oberbergische. Die Firma nannte sich fortan Anna Montana. Bis heute produziert das Unternehmen Damenhosen. Rund 30 Mitarbeiter kümmern sich im Oberbergischen um Verpackung und Versand.

Nachdem Krautilik im August 1975 an die Agger umgezogen war, hatte er bereits am Elften im Elften bei der KG Närrische Oberberger seinen ersten Arbeitseinsatz. Im Februar folgte die Teilnahme am Rosenmontagszug. „Als Gastarbeiter muss man was tun, um akzeptiert zu werden. Da kann man nicht daheimsitzen und warten, dass die Leute auf einen zukommen.“

Mit dem Karneval tat sich der Steirer anfangs schwer. „Das war wie Liebe auf den dritten Blick.“ Trotzdem machte er in der KG Karriere. „Die Bevölkerung hat mich dabei immer sehr stark unterstützt. Ich habe mich daher auch immer als Vorsitzender des kleinen Mannes gesehen“, sagt der Jubilar.

In Krautiliks Amtszeit fielen der Bau der Wagenhalle und der Umzug des Zeltes aus dem Ort in Richtung Hardt. „Beide Schritte haben sich bewährt und waren damals längst überfällig.“ Auch die befreundeten Karnevalsvereine erlebten, dass ein Steirer einen guten Job bei den Närrischen Oberbergern machte: 2008 verlieh ihm die KG Rot Weiß Denklingen die Goldene Narrenkappe. Sein eigener Verein bedankte sich 2013 mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden. Seitdem kümmert er sich vor allem um den Kinderkarneval oder engagiert sich im Rosenmontagszug als Wagenengel.

Seit 29 Jahren ist der Jubilar mit seiner Frau Erika verheiratet. Auch die Kinder lieben den Karneval. Tochter Vera war Kinderprinzessin, Tochter Nicole Prinzessin. „Und mein Sohn Hermann war lange Zeremonienmeister, sagt der stolze Vater. Von den Enkeln sei nur Laura ein echter Karnevalsjeck, während Henrik von dem Treiben noch nichts wissen wolle.

Heute, so betont Rudi Krautilik, sei er dankbar dafür, dass ihm die KG die Gelegenheit gegeben habe, sich in Engelskirchen etablieren zu können. „Auf diese Weise konnte ich der Bevölkerung auch etwas zurückgeben.“

 

– Quelle: www.rundschau-online.de/28233610 ©2017